Zur moralischen Ökonomie des Buches
Dem gedruckten Buch ist häufig das Totenglöcklein geläutet worden, doch bislang hat es sich trotz aller Veränderungen des Leserverhaltens als erstaunlich robust erwiesen. In meinem Vortrag möchte ich die Spezifität des Buches als Gegenstand gegenüber digitalen Texten herausarbeiten, ohne beide gegeneinander ausspielen zu wollen. Dazu werde ich buch- und medienhistorische Beispiele heranziehen sowie die Rolle des Autors genauer betrachten, um schließlich auf die Lesepraktiken einzugehen. Zusammenfassend entwickle ich eine moralische Ökonomie des Buches, worunter sowohl eine Tugend als auch eine Verpflichtung zu verstehen ist, die den Umgang mit Büchern und dessen Inhalten als Bestandteil eines zivilisierten Verhaltens in einer freiheitlichen Demokratie versteht.